Hamburg ist eine schöne Stadt. Das sage ich nicht nur, weil ich stolze Hamburgerin bin, sondern weil es stimmt, und jeder darf gerne vorbeikommen, um sich davon zu überzeugen. Deshalb produzieren wir ja auch Erklärvideos zu Hamburg und Hamburger Geschichten. Ich führe Gäste gerne herum und gebe an mit meiner Heimatstadt. Der Reiz liegt dabei nicht nur im eindrucksvollen Hafengebiet und der schönen Außenalster, sondern auch in der Stadtgeschichte, den Anekdoten und norddeutschen Eigenarten.
Bei einem Besuch in Hamburg darf ein Abstecher zur St. Michaeliskirche nicht fehlen. Der Michel ist unser ältestes Wahrzeichen und hat einen besonderen Platz in den Herzen von uns Hamburgern. Ich erwähne immer gerne, dass in der Krypta das Grab von Carl Phillip Emanuel Bach liegt, der zu Lebzeiten genauso bekannt war wie sein Vater Johann Sebastian.
Nicht allzu weit vom Michel entfernt befindet sich im Rademachergang ein Denkmal für ein weiteres Hamburger Wahrzeichen. Im Kontext mit Hamburg stößt man nämlich unweigerlich auch auf den
Wasserträger und den Ausruf: „Hummel, Hummel! – Mors, Mors!“ Eine kuriose Geschichte, die sich gut für ein Erklärvideo
eignet.
In Gesellschaft von „Auswärtigen“ kokettiere ich gerne mit meinem norddeutschen Dialekt und ertappe mich dabei ihn zu verstärken. Aber wie eine alteingesessene Hamburgerin klinge ich nicht.
Witzigerweise wurde ich erst vor Kurzem an etwas typisch Hamburgisches erinnert, was meinem Dialekt fehlt: Im Urlaub erzählte mir ein Mitreisender aus Thüringen, dass er im Fernsehen ein kurzes
Interview mit jemandem gesehen hatte, den er sofort als Hamburger identifizieren konnte. Ich überlegte kurz, woran das auszumachen gewesen sein könnte. Der norddeutsche Dialekt ist schließlich
nicht nur auf Hamburg beschränkt. „Stolperte er über den spitzen
Stein?“ fragte ich dann. „Ja, genau,“ wurde mir bestätigt, „wie Helmut Schmidt.“
Leider ist das ein aussterbendes Merkmal der norddeutschen Mundart. Mein Onkel klingt noch so (Urhamburger, Ü80), aber bei den nachfolgenden Generationen ist es nicht mehr zu hören. „Eigentlich
schade“, meinte mein Mitreisender, und gedachte dem „sspitzen Sstein“ spontan mit einer nachdenklichen Schweigeminute. Dieser charmanten Redensart haben wir natürlich auch ein Erklärvideo gewidmet.
Als eine Bekannte von mir aus dem Allgäu beim Wandern in Hamburgs grüner Umgebung einen Entgegenkommenden freundlich mit „Grüß Gott“ ansprach, kam ein gedehntes, trockenes „Moin“ zurück. Ich kam nicht umhin breit zu grinsen. Schöner kann man den Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland eigentlich nicht auf den Punkt bringen.
„In Hamburg sagt man Tschü-hüss“, sang damals Heidi Kabel. Vielleicht hätte sie lieber „In Hamburg sagt man moin“ singen sollen. „Tschüs“ hat in den letzten Jahrzehnten in vielen Regionen Deutschlands das übliche „Auf Wiedersehen“ abgelöst. „Moin“ ist jedoch tatsächlich ein für den Norden typischer Ausruf geblieben - deshalb dieses Erklärvideo.
Einige Leute sagen auch „moin, moin“, doch der wahre, wortkarge Norddeutsche bleibt einsilbig. Alles andere ist schon Gesabbel.
Als wir Themen für mögliche Hamburg Erklärvideos zusammentrugen, war auch Labskaus kurz im Gespräch. Aber nur kurz. Wer jetzt „Labskaus“ googelt und die Fotos sieht wird schnell verstehen, warum wir das auch in Zukunft lieber bleiben lassen. Es gibt einfach keine Lösung, Labskaus appetitlich darzustellen. Selbst wer Labskaus kennt und schätzt wird beim Anblick eines Fotos nur von der Erinnerung an den Geruch und Geschmack gelockt. (Ich kann jedoch nur sagen: Probieren lohnt sich! Also, bitte NICHT von der Optik abschrecken lassen!)
Anders ist es beim Franzbrötchen! Beim Anblick dieses in Hamburg geborenen Gebäckstücks geht mir automatisch ein „mmmmh, lecker“ durch den Kopf. Mittlerweile kann man auch
außerhalb Hamburgs gute Franzbrötchen finden, aber den Ursprung haben sie bei uns in der Hansestadt und gehören hier deshalb zum Kaffee wie in Frankreich das Croissant.
Für unser Erklärvideo musste ich tatsächlich ZWEI Franzbrötchen essen, weil das erste optisch „Schlagseite“ hatte und als Model nicht viel hermachte. Das fiel mir „leider“ zu spät auf, und ich
musste doch glatt für den nächsten Tag NOCH eins kaufen und essen. Sowas. Was tut man nicht alles für seinen Job. ;-) – Maike
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